Der Keim

Wenn die Ernte eingefahren ist, kehrt Ruhe ein – doch nicht in Tarjei Vesaas’ DER KEIM. In ihrer ersten Bremer Inszenierung bringt Regisseurin Ruth Mensah das düstere Drama um Schuld und Verdrängung auf die Bühne. Auf einer norwegischen Insel bricht Unruhe aus: Die Tiere spielen verrückt, ein Fremder taucht auf, und am Ende sind zwei Menschen tot. Die Dorfgemeinschaft kommt zusammen, um sich mit den Ereignissen auseinanderzusetzen – oder sie zu verdrängen. Vesaas schrieb den Roman 1940, als Norwegen von den Nationalsozialisten besetzt wurde. Die Geschichte wird zum Symbol für das Schweigen, das Verdrängen und die Angst, sich der eigenen Schuld zu stellen.

Mensah inszeniert mit Intensität und Präzision, rückt die Gemeinschaft als Kollektiv in den Fokus und zeigt, wie fragile Strukturen ins Wanken geraten. Ein starkes, bedrückendes Stück, das tief in die Abgründe menschlichen Zusammenlebens blicken lässt.

Premiere von DER KEIM am 04. April 2025 im Theater Bremen!