Film
HH-Premiere am 09. September 2024, Weitere Vorstellung am 15. September 2024
Die Schule der Frauen
ZEISE KINO
In einer patriarchal geprägten Gesellschaft ist das Altern oft eine Bürde, und das besonders für Frauen. Mit ihrem Regie-Debüt DIE SCHULE DER FRAUEN beleuchtet Marie-Lou Sellem die Realität älterer Frauen in der Schauspielbranche und stellt die Frage: Warum werden sie so oft ignoriert und übersehen?
Der Dokumentarfilm, der namentlich an Molières berühmtes Theaterstück „Die Schule der Frauen“ angelehnt ist, untersucht, wie sich das Leben und die Karriere von Schauspielerinnen entwickeln, wenn sie sich gegen die Zwänge der gesellschaftlichen Erwartungen stemmen. Wie auch Molières Protagonist Monsieur Arnolphe, der versucht, seine Ziehtochter Agnès fernab der Welt zu einer gefügigen Ehefrau zu erziehen, zeigt Sellem die Restriktionen, die Frauen in einem von Männern dominierten Umfeld auferlegt werden.
Die Geschichten der Frauen, die in DIE SCHULE DER FRAUEN zu Wort kommen, erzählen von einem jahrelangen Kampf um Anerkennung und die Selbstverwirklichung, die so oft durch gesellschaftliche Vorurteile und Diskriminierung behindert wird. Die Regisseurin beschreibt die Erfahrungen und den Idealismus ihrer Mitstreiterinnen, die nicht nur um beruflichen Erfolg kämpfen, sondern auch darum, als Individuen gesehen und gehört zu werden.
Marie-Lou Sellems Film erinnert stark an Molières „Die Schule der Frauen“, in dem die Kontrolle über weibliche Selbstbestimmung und das Streben nach Freiheit zentrale Themen sind. In der Komödie entdeckt Arnolphe, dass er die Liebe nicht kontrollieren kann, so wie die Frauen im Film lernen, dass ihr Platz in der Welt nicht durch das Alter oder das Geschlecht bestimmt wird. Die von Sellem porträtierten Frauen kämpfen mit Leidenschaft gegen die Unsichtbarkeit, die ihnen das Alter aufzwingt, und arbeiten daran, sich selbst und ihre Kunst zu entfalten, ungeachtet der gesellschaftlichen Hindernisse.
Mit dem Dokumentarfilm DIE SCHULE DER FRAUEN lädt Marie-Lou Sellem uns alle ein, uns zu fragen, wie wir zu einer gerechteren und offeneren Kultur beitragen können. Der Dokumentarfilm wurde diesen Sommer bereits auf dem Filmfest in München gezeigt und feiert am 9. September 2024 Hamburg-Premiere im Zeise Kino. Ein besonderes Highlight ist die Anwesenheit der Regisseurin sowie der Protagonistin Karoline Eichhorn. Am 15. September 2024 wird der Film im Zeise Kino Zwei wiederholt.