
Film
Ab dem 01. Juni 2023, HH-Premiere am 30. Mai 2023
Fucking Bornholm
ZEISE KINO
Zwei Familien verbringen gemeinsam ihren traditionellen Kurzurlaub auf der dänischen Insel Bornholm in bester Strandlage mit dem Camper. Nach einem Zwischenfall mit den Kindern gerät die Stimmung allerdings aus dem Gleichgewicht. Dabei kommen die Themen Kindererziehung, Midlife-Krisen und Eheprobleme auf den Tisch und der Urlaub verwandelt sich in ein läuterndes Fegefeuer, bei dem bürgerliche Familienideale mit formaler Souveränität kollabieren.
Regelmäßig machen zwei Familien Urlaub auf der malerischen dänischen Insel Bornholm und genießen Sonne, Meer und die Natur in freien Zügen. Maja (Agnieszka Grochowska) und ihr Mann Hubert (Maciej Stuhr) sind schon lange mit Dawid (Grzegorz Damiecki) befreundet, der frisch geschieden mit seiner neuen Freundin, der deutlich jüngeren Nina (Jasmina Polak) dabei ist. Die Erwachsenen schlafen in ihren zwei Campern und die drei Jungs können im Zelt am Strand schlafen. Die drei Jungs sind Dawids Sohn Kaj (Borys Bartlomiejczyk) und Majas und Huberts Kinder Eryk (Oliwier Grzegorzewski) und Wiktor (Marceli Sikora). Es könnte alles so schön sein, doch aus einem zunächst kleinen Streit entwickelt sich ein handfester Konflikt, welcher sich irgendwann auch nicht mehr um den Auslöser dreht. Immer mehr Probleme und unterschiedliche Vorstellungen treffen aufeinander und schnell dreht es sich um Ehekrisen und unterschiedliche Erziehungsstile. Und über allem steht dann die Frage: Sind wir so noch glücklich?
Das polnische komödiantische Drama von Regisseurin Anna Kazejak bricht mit bürgerlichen Familienidealen und lässt diese kollabieren. Ein klug beobachteter Film über das Unvermögen der Eltern mit dieser Situation angemessen umzugehen und einer dadurch eskalierenden Spannung. Kazejak packt allerhand Themen auf das Tableau von Kindererziehung, Eheprobleme, Liebe in Zeiten von Tinder und Midlife-Crisis, bis hin zu gesellschaftlichen Erwartungen und Normen. "Ein Bild der Generation der heute 40-Jährigen, in einer Zeit, in der die altbekannte Muster nicht mehr gelten und die Identitätsfragen neu ausgehandelt werden." Es entwickelt sich ein komplexes Figurengeflecht in pointierten Dialogen. Das alles aus einem dezidiert feministischen Blick auf die Figuren, weshalb vor allem die Figur der Maja im Mittelpunkt der Geschichte steht. Der Film bewegt sich überzeugend zwischen Komödie und Drama und erzählt dabei viel über Geschlechterrollen und Vorstellungen von Männlichkeit.
FUCKING BORNHOLM ist ab dem 01. Juni 2023 nun auch in den deutschen Kinos zu erleben. Am Dienstag den 30. Mai 2023 findet um 19:30 Uhr die Hamburg Premiere im Zeise Kino in Anwesenheit der Regisseurin Anna Kazejak statt. Bei dieser Premiere wird der Film im polnischen Original mit Untertiteln gezeigt.