Kunst

23. Mai bis 03. August 2025

Kleiderkreisläufe und koloniale Kontinuitäten: Jojo Gronostay im MK&G

MUSEUM FÜR KUNST UND GEWERBE

Was erzählen Altkleider über globale Machtverhältnisse? Jojo Gronostays Einzelausstellung Lumbung im MK&G Hamburg verknüpft Mode, Migration und Materialgeschichte – ab 18. April 2025.

Mit seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland ist der Künstler Jojo Gronostay vom 18. April bis 29. September 2025 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zu sehen. Unter dem Titel Lumbung – ein Begriff aus dem Indonesischen, der eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune beschreibt – widmet sich Gronostay der globalen Zirkulation von Kleidung und ihren sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedeutungen. Ausgangspunkt seiner Arbeiten sind Altkleider, die ursprünglich in westlichen Gesellschaften getragen und gespendet wurden, um schließlich auf den Straßen afrikanischer Städte wiederaufzutauchen – oft in überraschenden Kontexten.

Gronostay, der ghanaisch-österreichische Wurzeln hat, setzt sich in seiner künstlerischen Praxis mit Fragen von Identität, Konsum und kulturellem Austausch auseinander. Dabei interessiert ihn insbesondere die Bewegung von Gütern und Bildern zwischen Europa und Afrika – und was sie über historische Kontinuitäten wie Kolonialismus und Ausbeutung erzählen. Im Zentrum der Ausstellung steht eine neue Werkserie, die Gronostay eigens für das MK&G entwickelt hat. Sie verbindet Installationen, Fotografien und Textilarbeiten zu einer vielschichtigen Reflexion über globale Kreisläufe, materielle Werte und symbolische Zuschreibungen.

Die Ausstellung ist Teil der Reihe „Contemporary Fashion“ und entstand in Kooperation mit der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen.