Lee Miller – Fotografin zwischen Krieg und Glamour

Zunächst als Fotomodell bei Vogue beschäftigt, wechselte Lee Miller schon bald hinter die Kamera. Ihr in 16 Jahren entstandenes fotografisches Werk ist vielseitig, da Miller inhaltlich wie geografisch immer wieder zu neuen Ufern aufbrach. In der Ausstellung wird deutlich, wie die verschiedenen Abschnitte ihres Lebens ihre fotografische Herangehensweise beeinflussten.

Miller begann ihre künstlerische Karriere 1929 als surrealistische Fotografin in Paris, um dort die Technik der Fotografie bei Man Ray zu erlernen, mit dem sie bald auch eine private Beziehung einging. Durch ihn kam sie auch mit dem Kreis der Surrealisten in Kontakt und begann sich die Ikonografie, sowie ihre Strategien dieser anzueignen und daraus ihre eigene künstlerische Sprache zu entwickeln.

1932 verließ sie Paris und kehrte in ihre Heimat New York zurück, wo sie für zwei Jahre ein erfolgreiches Fotostudio betrieb. Bereits zwei Jahre später zog sie wieder weiter nach Ägypten, wo Reisefotografien entstanden, in denen sie die Landschaft in modernistische und zweideutige Formen übersetzte. Diese gehören heute zu ihren bekanntesten surrealistischen Arbeiten.

Als Reportagefotografin bei der Vouge, in ihre neuen Heimat England, dokumentierte sie ab 1940 sowohl die gesellschaftlichen Umstände, als auch die Folgen des Zweiten Weltkrieges und bewegte sich dabei an vorderster Front mit den amerikanischen Truppen durch Europa. Mit ihrer durch den Surrealismus geprägte fotografischen Praxis, näherte sie sich dem grauenvollen Anblick der Nationalsozialistsichen Verbrechen. Unvergessen sind ihre Aufnahmen der befreiten Konzentrationslager, mit denen sie den Horror und Wahnsinn des Krieges eindrücklich dokumentierte.

Die Ausstellung LEE MILLER - FOTOGRAFIN ZWISCHEN KRIEG UND GLAMOUR, welche in Zusammenarbeit mit dem Museum für Gestaltung Zürich entsteht, wird ab dem 10. Juni 2023 bis zum 24. September 2023 im Bucerius Kunstforum in Hamburg zu sehen sein.