Like A Complete Unkown

James Mangolds neues Biopic LIKE A COMPLETE UNKOWN nimmt das Publikum mit in die frühen 1960er Jahre, als Bob Dylan (Timothée Chalamet) sich aus der Folkszene New Yorks löst und seinen eigenen musikalischen Weg sucht. Basierend auf Elijah Walds Buch Dylan Goes Electric! erzählt der Film von Dylans rasantem Aufstieg und der umstrittenen Entscheidung, 1965 auf dem Newport Folk Festival zur E-Gitarre zu greifen.

Mangold wählt einen klassischen Erzählansatz und setzt auf eindrucksvolle Musikszenen, die den Geist der damaligen Zeit einfangen. Dabei bleibt der Film zugänglicher als Todd Haynes’ experimentelles Dylan-Porträt I’m Not There (2007), das mit mehreren Schauspieler:innen Dylans wandelbare Persönlichkeit darstellte.

Timothée Chalamet überzeugt als junger Dylan, der sich zwischen künstlerischer Freiheit und Erwartungen des Publikums behaupten muss. Doch bleibt das Drama letztlich oberflächlicher als erhofft. Trotz starker Momente kratzt es nur an der Oberfläche des Mysteriums Dylan. Dennoch ist Like A Complete Unknown ein fesselndes Musikerporträt mit großartigen Performances und mitreißendem Soundtrack.