Nijinsky

Ein Tänzer zwischen Licht und Abgrund: Mit NIJINSKYwidmet sich John Neumeier einem der faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der einst gefeierte Star der Ballets Russes, Vaslav Nijinsky, faszinierte mit nie gesehenen Sprüngen und Ausdruckskraft – und verschwand ebenso spektakulär in der Stille psychischer Krankheit.

Neumeiers 2000 uraufgeführtes Ballett ist keine chronologische Biografie, sondern eine seelische Reise. Im ersten Teil entfaltet sich Nijinskys künstlerischer Glanz in ikonischen Rollen wie dem Goldenen Sklaven oder dem Faun. Der zweite Teil konfrontiert mit inneren Brüchen, mit Krieg, Wahnsinn, Visionen. Dmitri Schostakowitschs 11. Sinfonie schafft dabei ein musikalisches Echo auf den inneren wie äußeren Zerfall.

Der Abend zeigt: Genie und Wahnsinn sind hier nicht Gegensatz, sondern Ausdruck ein und desselben brennenden Geistes. Eine Einführung findet am 11. Juni um 18.50 Uhr statt – ein lohnender Auftakt zu einem Abend voller Wucht, Zartheit und Abgründe.