Kunst

07. November

Sinjar, My Soul, To You I Belong

UNIVERSITÄT HAMBURG

Eine kostenlose und öffentliche Ausstellung mit Bildern von Miria Stanke

Die Ausstellung „Sinjar, My Soul, To You I Belong“ im Flur des Asien-Afrika-Instituts der Universität Hamburg (Edmund-Siemers-Allee 1, Flügelbau Ost, 2. Stock, 20799 Hamburg) lädt dazu ein, die Region Sinjar und das Leben der Êzîd*innen sieben Jahre nach dem Genozid eindrucksvoll zu erfahren. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zehn Jahre nach dem Genozid an den Êzîdinnen und Êzîden. Erinnern – Aufarbeiten – Konsequenzen“ vermittelt die Ausstellung visuelle und akustische Eindrücke einer Kultur, die tief in ihrem Glauben und ihren Traditionen verwurzelt ist und die trotz Verfolgung Widerstand leistet.

Die Fotografien von Miriam Stanke, die in Zusammenarbeit auf der Reise mit dem Anthropologen Benjamin Raßbach entstanden, zeigen die zerklüftete, karge Schönheit der Sinjar-Region, einer Gegend im Norden des Irak, deren Landschaft von heiligen Schreinen der Êzîd*innen geprägt ist. Videosequenzen und Fotografien lassen Stimmen und Gesichter der Menschen zu Wort kommen, die an ihrer Heimat festhalten und zeigen, wie der Alltag der Überlebenden inmitten von Zerstörung, Hoffnung und Erinnerung gestaltet wird.

Sinjar, ein gebirgiges Wüstengebiet, wurde seit Jahrhunderten von der êzîdîschen Gemeinschaft besiedelt und war aufgrund seiner Abgeschiedenheit stets ein Rückzugsort. Der Genozid durch den sogenannten Islamischen Staat im August 2014 brachte die tragische Geschichte dieser Menschen in das internationale Bewusstsein: Eine religiöse Minderheit, die ihre Kultur und Identität gegen die Vernichtung bewahren musste. Auch die kulturellen Ausdrucksformen wie Erzählungen, Lieder und Riten, die eine mündlich überlieferte Geschichte am Leben halten, sind unverzichtbare Bestandteile ihres kollektiven Gedächtnisses und Zusammenhalts.

Besonders eindringlich zeigt die Ausstellung die heutigen Lebensbedingungen der Êzîd*innen in Sinjar, wo die Zeichen der Zerstörung allgegenwärtig sind und viele Menschen in Flüchtlingslagern oder im Exil leben. Der Kampf um die Zukunft der Region und das Streben nach Frieden und Sicherheit stehen im Mittelpunkt. Die Ausstellung bietet dabei ein authentisches, ehrliches Bild eines Volkes, das in schwierigen Zeiten Stärke in seiner eigenen Kultur findet.

Verantwortlich für diese Ausstellung ist Abut Can.